Crufts 2008

Crufts ist eine jährlich im März stattfindende Hundeschau im National Exhibition Centre (NEC) in Birmingham, Großbritannien. Sie gilt als die größte Hundeschau weltweit. Crufts ist nach dem Initiator Charles Cruft benannt. Die erste Veranstaltung fand 1886 noch unter dem Namen „First Great Terrier Show" statt. Ab 1891 lief sie erstmals unter dem heutigen Namen Crufts. Hier wurden zum ersten Mal alle bekannten Rassehunde eingeladen. Die Ausstellung gewann schnell an Beliebtheit: 1886 waren es 600 Teilnehmer, 1891 schon über 2.000. Bei der Jubiläumsschau 1936 zählten die Veranstalter 10.650 Einträge. In diesem Jahr nahmen 23000 Hunde teil und 160000 Besucher wurden gezählt.

Jedes Land benennt eine große Ausstellung im Jahr, wo sich 4 Hunde für die Teilnahme qualifizieren können: die beiden besten Junghunde, sowie bester Rüde und beste Hündin einer Rasse.

Von der Qualifikation bis zur Teilnahme ist viel zu organisieren. Der Hund benötigt einen „Tollwuttiter", der zeitnah nach der Impfung, mindestens jedoch ein halbes Jahr vor der Einreise, den Bestimmungen entsprechen muss. Beim britischen Kennel Club muss eine ATC (Authority To Compete) Nummer beantragt werden. Ferner benötigt man selbstverständlich eine Unterkunft und muss eine Überfahrt per Fähre oder durch den Eurotunnel buchen.

Bei der Crufts 2008 wollten wir dabei sein!!!!

Wir haben gerne die Hilfsbereitschaft von Familie Spronck (Holland: Airedale Terrier of the Aire Victory) in Anspruch genommen und uns deren Gruppe von „Crufts-erfahrenen" Airedale-Liebhabern angeschlossen.

Am Donnerstag, 06.03. fuhren wir zunächst bis Belgien, wo wir uns mit unserer Mitfahrerin Frau Kellers bei Familie Graulus (Airedale Terrier van’t Asbroek) zu einer gemütlichen Runde trafen. Herr Graulus überprüfte netterweise unsere Papiere noch einmal auf Vollständigkeit. Für die Einreise nach England ist es nämlich unabdingbar, dass die Hunde genau 12 bis 24 Stunden vorher mit einem Bandwurm-, sowie Zeckenmittel behandelt wurden und dies ordnungsgemäß vom Tierarzt im Heimtierausweis bestätigt ist. Zum Glück war alles in Ordnung.

So brachen wir am Freitag Morgen nach Dünkirchen auf, um von dort mit der Fähre nach Dover über zu setzen. Nach einer ruhigen Überfahrt stürzte sich Roland in den englischen Linksverkehr und wir kämpften uns von Stau zu Stau, bis wir endlich am Abend, etwas verwirrt durch die vielen (falschen) Kreisverkehre, in unserem Hotel mitten im Centrum von Birmingham eintrafen.

Im Hotel trafen wir später noch Frau Friedl (Airedale Terrier von Argonaut), mit ihrem Rüden Union Jack. Alleine in unserem Hotel waren 3 Airedales untergebracht, Orlando of the Aire Victory, Union Jack von Argonaut und unsere Daika vom Helser Born. Alle drei erregten Aufsehen und Bewunderung bei den Hotelgästen (viele Crufts-Besucher) und vielen Einheimischen.

Am Samstag haben wir uns ein wenig umgesehen und Daika bekam von Jac Houben, der uns immer bereitwillig mit Rat und Tat zur Seite steht, den „letzten Schliff". An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an Jac !!!

Sonntag war Terriertag. Nachdem wir problemlos zu den Hallen des Messegeländes vorgedrungen und den Ring der Airedale Terrier gefunden hatten, schauten wir uns in der Halle 1 ein wenig um und sahen trotz der Menschenmengen einige bekannte Gesichter.

Bei der Lektüre des Katalogs konnten wir feststellen, dass Union Jack, Orlando und Daika die einzigen uns bekannten Hunde unter den 99 gemeldeten Airedales waren. Fast 100 Airedales, ein Wahnsinn !!! Die Ringe waren alle mit grünem Teppichboden ausgelegt und sehr großzügig in den Abmessungen. Im Airedalering wurden zunächst 50 Sealyham Terrier bewertet, so dass wir uns in Ruhe das Richten der Welsh Terrier ansehen konnten, bevor es mit den Airedales begann. Mittlerweile hatte sich eine große Anzahl Zuschauer an unserem Ring eingefunden. Man musste sich schon anstrengen, um einen guten Platz mit Sicht auf die Hunde zu bekommen.

Richterin war eine Engländerin, namens Mrs J Callon.

Zunächst waren wir der Meinung : „dabei sein ist alles" Als wir dann jedoch die ersten Airedales sahen, waren wir der festen Überzeugung, durchaus ein Wörtchen mitreden zu können.

Schon recht schnell wurde deutlich, dass wir in unserem Urteil, was die Rangierung der Hunde betraf, oft ziemlich daneben lagen. So konnte bei den Rüden unverständlicherweise, weder Orlando noch Union Jack gefallen. Zu unserem Erstaunen wurde dem Gangwerk bei der Beurteilung offensichtlich keine Bedeutung zugemessen.

Erst in der letzten, mit 15 Hündinnen am stärksten besetzten Gruppe war Daika an der Reihe. Sie präsentierte sich wirklich hervorragend, stand während der gesamten Zeit des Richtens unter der erforderlichen Spannung und spielte auch in der Bewegung ihre Trümpfe aus. So gehörte sie zu den 7 Hündinnen, die in die „zweite Runde" kamen. Nach eingehendem Vergleich der verbliebenen Hündinnen konzentrierte sich das Interesse der Richterin auf eine russische Hündin und unsere Daika. Sie entschied sich zu Gunsten von Rus Kornels Stolichnaya Krasavitsa platzierte die dahinter stehenden Hunde in ebendieser Reihenfolge und wir landeten noch nicht mal auf einem der nachfolgenden Plätze und schenkte uns keine weitere Beachtung mehr. Im Anschluss von vielen Zuschauern auf diese Entscheidung hin angesprochen, hatten wir leider auch keine Erklärung.

Eine Hundeshow in dieser Größenordnung ist natürlich beeindruckend. Aber die große Zahl der teilnehmenden Hunde fordert natürlich ihr Tribut. Die Beurteilung der beinahe 100 Airedales dauerte nur etwa 3 ½ Stunden. Es gab keine Protokolle und außer der Rangierung keinerlei Beurteilung. Wenn man die Zeit für die Platzierungen in den Gruppen noch abzieht, bleibt pro Hund nicht einmal 2 Minuten. Das ist ja „Richten im Dauerlauf". Wen wundert’s da, dass der ein oder andere Richter schlichtweg überfordert ist. Möglicherweise ein Grund dafür, dass viele erfolgreiche Züchter die Crufts nur als Zuschauer besuchen ihre Hunde aber zu Hause lassen.

Nach einem „Einkaufsbummel" im riesigen Messegelände ließen wir den Abend mit einem gemeinsamen Essen in einem typisch englischen Pub ausklingen. Am nächsten Morgen machten wir uns alle auf den Heimweg.

Während die anderen ihre Rückreise im Eurotunnel gebucht hatten und deren Heimreise ohne nennenswerte Schwierigkeiten über die Bühne ging, wollten wir wieder per Fähre über den „großen Teich". Aber der Sturm machte uns einen Strich durch die Rechnung. Der Hafen von Dover war gesperrt. Schiffe durften weder ein- noch auslaufen. Erst mit 8-stündiger Verspätung lief unsere Fähre aus. Die See war immer noch so unruhig, dass einige Fahrgäste heftig mit Übelkeit zu kämpfen hatten. Nachdem wir die ganze Nacht durchgefahren waren kamen wir ziemlich erschöpft am Dienstag Morgen wieder zu Hause an.

 
          Wir warten auf die Fähre,                                                 lassen uns den Wind um die Nase wehen wehen                                                      


Blick auf die berühmten Kreidefelsen von Dover                 Erster Spaziergang auf englischen Boden

    
  Erste Bedürfnisse sind gestillt                                                    Die Straße vor dem Hotel

               
            3 echte  Bobbys bei Nacht                                  Vor dem Messegelände


                                               Ein schöner Spaziergang, Entspannung pur



      Jac steht uns mal wieder mit Rat und "Tat" zur Seite          "Zufrieden!!" , Daika hat auch genug 

     
            Blick von oben auf das Getümmel                                               Viele Möglichkeiten zum Einkaufen

      
           Zuschauermengen am Airedalering,  Orlando beim Laufen,                        nochmal Orlando

                
         Orlando of the Aire Victory, der Papa unseres H-Wurfs     Sieger Ginger Robert Redford

                    

           
                                                                Jetzt ist Daika im Ring

         
                                                                Die Richterin "nimmt Maß"

                         
                                                       Daika, immer in Spannung

         

   
                                     Sie stellt sich immer passend, ich brauche nichts an ihr zu tun

                 
                     Daika                                          Die Siegerin in Daikas Klasse           Gesamtsiegerin, BOB
                                                                       Rus Kornels Stolichnaya Krasavitsa   Nedella The Diamond 

   
               Crufts war das Ereignis. In der Hotelhalle, vor der Fernsehwand, allabendliche Übertragung.

                         
                                                          Gemütlicher Ausklang im Pub      

 

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